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Internationale Alphornfestival von Nendaz

GESCHICHTE DES ALPHORNS

Die Geburt eines ikonischen Instruments.

Geburt

Wie weit die Geschichte des Alphorns zurückgeht, lässt sich nicht genau sagen. Verschiedene jahrhundertealte Chroniken erwähnen europäische und sogar asiatische Schäfer, welche ein ähnliches Instrument verwendeten, genauer gesagt eine Art primitive Trompete aus Holz, die nur wenige Töne hervorrief.

1555

In der Schweiz taucht das Alphorn erstmals in den Schriften des Zürcher Naturforschers Conrad Gesner auf, der eine Art Horn beschrieb. Sein “litum alpinum”, von elf Fuss Länge, war aus zwei langen gebogenen Holzstücken geformt, die ausgehöhlt und mit Weidenruten zusammengefügt wurden. Dieses Instrument wurde in der Zentralschweiz in der Gegend des Pilatus benutzt, um das Vieh zusammenzutreiben.

Während es den Bergbauern also ursprünglich dazu diente, am Abend die Herden zu versammeln, verwendeten sie es auch als Verständigungsmittel, um die Neuigkeiten von einem Tal zum anderen bekannt zu geben. Auf eine gewisse Art war es der Vorläufer des heutigen Megafons. In den Bergen, mit dem Wind als Verbündeten, kann sein Klang bis zu 10 km weit getragen werden.

1805

Am Unspunnenfest der Schäfer fand der erste Wettbewerb im Alphornspiel statt, wobei sich lediglich zwei Konkurrenten gegenüberstanden. Aufgrund der ersten Medaille, die an diesem Anlass vergeben wurde, weiss man, wie das Alphorn zu jener Zeit ausgesehen hat.

1826

Schritt für Schritt verbreitet sich das Alphorn. 1826 beauftragt Niklaus von Mülinen, Patrizier und Landammann von Bern, den Komponisten Ferdinand Fürchtegott mit der Herstellung von Alphörnern und mit dem Unterricht im Alphornspiel in Grindelwald. Gemäss den Lithografien aus jener Zeit waren die Alphörner mehrheitlich für Rechtshänder und sehr schmal.

1880

Um 1880 erhielt das Alphorn die heutige Form. Das Museum von Zeihen im Kanton Aargau stellt ein Exemplar aus jener Zeit aus. Im Laufe der Jahre erlebte das Alphorn wechselhafte Begeisterung und drohte zur Jahrhundertwende gar in Vergessenheit zu geraten. Als der Eidgenössische Jodlerverband gegründet wurde (8. Mai 1910), war gerade mal ein einziger Alphornbläser anwesend.

Heute

In der Schweiz zählt man ungefähr 4‘000 Instrumentalisten.

HERSTELLUNG

Großartiges Know-how.

DER KLANG DES ALPHORNS

Das Alphorn ist ein Blasinstrument, welches durch einen Luftstrom zum Vibrieren gebracht wird. Meistens wird das Instrument in Fis gespielt. Je kürzer ein Horn ist, desto schwieriger ist es zu spielen. Da es weder Löcher noch Kolben hat, können mit dem Alphorn nur einfache (harmonische) Laute produziert werden, die durch die Vibration der Lippen am Mundstück entstehen. Der Luftstrom wird nach unten getragen und im Schalltrichter in einen Ton umgewandelt.

Der Grundton wird durch die vollständige Vibration des Halses erzeugt.

DIE FERTIGUNG

Bei der traditionellen Bauweise, die auch heute noch teilweise eingesetzt wird, werden Fichtenstämme verwendet, die am Stamm bereits gebogen sind. Diese Biegung kommt bei jungen Tannen vor, die an steilen Hängen stehen und im Winter vom Schnee krumm gedrückt werden. Daher die ideale Biegung, welche den Alphornbauern sehr gelegen kommt. Traditionelle Alphörner können nicht auseinander genommen werden oder bestehen allenfalls aus zwei Teilen – im Gegensatz zu den heutigen Instrumenten, welche aus drei Teilen bestehen.

DIE PRODUKTION HEUTE

Bei dem für die Herstellung eines Alphorns gewählten Holz handelt es sich um Fichtenholz ("Picea Abies"), im Allgemeinen Tanne genannt. Dieses Fichtenholz ist ein ausgezeichneter Werkstoff und Tonleiter.

Die Stämme werden in die Sägerei transportiert und mittels einer entsprechenden Maschine zersägt.

Das Zersägen erfolgt mit grösster Sorgfalt, damit der wertvolle Rohstoff am besten ausgenutzt werden kann.Hier sehen wir ein Brett, das für die Herstellung des Schallbechers verwendet wird.

Seine exzellente Tonqualität erhält das Fichtenholz in einem langsamen Trocknungsprozess, der 5-8 Jahre dauert.

Wenn das Holz ausreichend trocken ist, werden die Formen für den ersten Schnitt auf ein Brett gelegt und aufgezeichnet.

Die einzelnen Elemente werden zuerst mit einer Bandsäge ausgeschnitten, bevor dann der Schallbecher herausgearbeitet wird.

Nun folgt die Verfeinerung.

Und schliesslich noch die Kontrolle mit einer Messuhr, damit der Schallbecher gleichmässig dick ist. So wird seine Qualität garantiert.

1) Schallbecher

2) Zentrales Mittelteil

3) Handrohr

4) Mundstück